Geschichte der Hypnose
Geschrieben von Rainer Schnell | 13.12.2021 um 16:54 Uhr
So fanden sich in Aufzeichnungen von Wang Tai, dem Gründer der chinesischen Medizin erste Informationen zu hypnotherapeutischen Techniken. Auch in fast allen anderen großen Kulturen finden sich immer wieder Hinweise auf die Behandlung mit Hypnose, wobei hier von Heilschlaf oder Wonneschlaf gesprochen wurde.
In der ältesten Mythensammlung der Welt, dem Gilgamesch Epos [2.700 v. Chr.] sind ebenso Hinweise zu finden wie in den Hieroglyphen der Ägypter. So wurde Patienten in einem neuntätigen andauernden Hypnoseschlaf suggeriert, dass ihnen die Gottheit Osiris erschien, um ihnen Anweisungen für ihre Behandlung und anschließende Gesundung zu geben. Im Äskulapkult der antiken Griechen wurde Hypnose zu Heilzwecken eingesetzt.
In zahlreichen Kulturen der Vergangenheit und Gegenwart benutzen Ärzte und Heiler hypnotische Techniken zur meditativen Versenkung. Besonders viele Bespiele finden sich im indischen Kulturkreis, im Zen-Buddhismus, Hinduismus und im Sufismus.
Leider finden sich in unserem Kulturkreis viele Ansichten die die Hypnose als gefährlich bezeichnen. Dies ist auf diverse Fehlinformationen zurückzuführen die dafür sorgen sollten, die Hypnose nur einem elitären Personenkreis zu erschliessen. Unter anderem war es nur Mönchen erlaubt, Kranke mit Hypnose zu heilen. Mit der Zeit versank diese effektive Heilmethode in eine Art Dornröschenschlaf aus dem sie erst in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts wieder langsam erwachte. Um die Hypnose ranken sich bis heute Mythen, die den Menschen suggerieren, dass der Hypnotisant völlig unter der Kontrolle des Hypnotiseurs steht.
Der portugiesische Abbé Faria brachte 1813 diese Behandlungsmethode aus Indien nach Paris. Professor Hypolyte Bernheim, der mit Auguste A. Liébeault die Schule von Nancy schuf, begann 1886 mit der wissenschaftlichen Anwendung der Hypnose. Der wohl bekannteste Schüler ist Siegmund Freud. Weiter bekannte Wissenschaftler unsere Zeit sind:
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- Franz Anton Messmer [1734 – 1815, Animalischer Magnetismus] |
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- Iwan Petrowitsch Pawlow [1849 – 1936, bekannt durch Konditionierung von Hunden] |
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- Prof. Johannes Heinrich Schultz [1884 – 1970, Begründer des Autogenen Trainings] |
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- Dr. Milton Erickson [1901 – 1980, Begründer der klinischen Hypnose] |
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- Prof. Dr. phil. Kurt Tepperwein [Leiter des internationalen Arbeitskreises für Hypnoseforschung] |
Der Begriff ’Hypnose’ taucht zum ersten Mal 1920 in der Literatur auf. Es wird sowohl dem englischen Augenchirurgen James Braid als auch Felix d’Henin de Cuvillers zugeschrieben [Gravitz & Gerton 1984]. ’Hypnose’ leitet sich ab vom griechischen Gott des Schlafes ’Hypnos’ [lat. Somnus].
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