
Ehrgeiz vs. Zielstrebigkeit
Geschrieben von Rainer Schnell | 03.12.2013 um 10:49 Uhr
Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht was das Wort „Ehrgeiz“ eigentlich genau bedeutet? Wahrscheinlich nicht. So ist dieses Wort doch so in unserem Sprachgebrauch verankert, ohne sich der Gegensätzlichkeit innerhalb dieses Wortes bewusst zu sein. Die meisten von uns verbinden das Wort Ehrgeiz mit etwas positivem und loben diejenigen, die ehrgeizig sind. Was bitte jedoch hat denn Ehre mit Geiz zu tun? Wenn Sie sich erlauben bei genauerer und kritischer Betrachtung, sich der Bedeutung des Wortes „Ehrgeiz“ bewusst werden, so werden Sie sicherlich mit Leichtigkeit feststellen können, dass ein angestrebter Ehrgeiz nicht das ist, was als zielstrebig gelten kann.
Ehrgeiz m. ‘Streben nach Ehren, übersteigerter Eifer, sich auszuzeichnen’ (1. Hälfte 16. Jh.); vgl. mhd. ērgītecheit; ehrgeizig Adj. (um 1500); vgl. mhd. ēr(en)gītec.
Quelle: DWDS
Es ist ein übersteigerter Eifer sich auszuzeichnen!
Betrachten wir einmal das Wort Zielstrebigkeit in seinem Ursprung der deutschen Sprache, so bedeutet dies lediglich:
zielstrebig Adj. ‘beharrlich einem Ziel zustrebend, immer das Ziel im Auge habend’, gebildet (um 1860) von dem baltischen Naturforscher v. Baer als dt. Wiedergabe für teleologisch im Sinne von ‘nur durch das Entwicklungsziel bedingt, auf das in jmdm. oder etw. angelegte Ziel hinstrebend’.
Quelle: DWDS
In Hinblick auf die Etymologie dieser beiden Wörter, sollte es doch einem Jeden von uns nahe liegen, das Wort „Ehrgeiz“ nicht zu ehren und sich im eigenen Sprachgebrauch und im eigenen Tun sich dem wesentlich positiveren Wort „Zielstrebigkeit bewusst zu werden“ und das Erreichen der eigenen Ziele mit einer gesunden Strebsamkeit, zu konzentrieren und den vorhandenen „Ehrgeiz“ eines Anderen, nicht als lobenswert zu erachten.
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