Rauchen aufhören und 10 kg zunehmen! Ein Mythos?
Geschrieben von Rainer Schnell | 30.03.2016 um 14:42 Uhr
Aber stimmt das? Und wenn ja, was ist es, was die meisten ehemaligen Raucher innerhalb von einem Jahr oder nur gar in paar Monaten 10 kg zunehmen lässt? Nur rein auf der körperphysiologischen Ebene gibt es einen ersten Hinweis auf eine „versteckte“ Gewichtszunahme nach einer Raucherentwöhnung bei ca. 20 Zigaretten am Tag. Der Körper verbraucht rund 500 - 750 kcal am Tag, um sich gegen die Giftstoffe der Zigarette zu wehren und um diese ab zu bauen. Nun kommt bei den meisten eine Geschmackssteigerung von bis zu 20% hinzu, was den ehemaligen Raucher veranlasst, mehr zu essen. Diese beiden Faktoren zusammen ergeben bei den meisten schon eine schleichende Gewichtszunahme, die sich nach einem Jahr in 10 wohlgeformten Kilos um die Hüfte gelegt hat. Darüber hinaus kommt es noch zu einer Hormon- & Stoffwechselumstellung, die gerade in den ersten Monaten nach der Nikotin Abstinenz zusätzlich auf die Waage schlagen.
Aber warum kommt es bei so vielen Rauchern zu einer „Suchtverlagerung“ nach Süssigkeiten? Dies ist ganz einfach zu erklären. Die wenigsten Raucher wissen, dass bei jedem Zug an einer Zigarette Endorphin und Dopamin ausgeschüttet wird, damit unser „Schmerzbewusstsein“ nicht so unter diesen Giften leiden muss. Ähnlich einer Platzwunde in den ersten Minuten - der Schmerz kommt erst später! Nun fällt, nach dem der Rauchern aufgehört hat, diese Endorphinausschüttung durch Zigaretten weg. Es liegt jedoch in der Natur des Menschen, auf der ständigen Suche nach dem nächsten Endorphin Kick zu sein. Was liegt da nicht eher in der Hand und sogleich auch schon im Mund als ein Stück Schokolade? Denn rein körperphysiologisch macht Zucker genau das gleiche wie eine Zigarette. Und schließlich ist es der ehemaliger Raucher auch gewohnt, ständig etwas im Mund oder in den Fingern zu haben.
Rechnen wir nun mal grob diese Faktoren zusammen:
500 kcal am Tag mehr zur Verfügung (die verbraucht werden müssen!)
20 % Genuss- & Geschmackssteigerung
Endorphin Verlagerung auf Süssigkeiten (1 Tafel Schokolade hat ca. 500 kcal) Oraler Ersatz durch Essen
Wie kann man einer Gewichtszunahme nach dem Nichtrauchen entgegen wirken?
Gerade der Faktor Energieüberschuss, sowie das Verlangen nach Endorphin sind wohl die beiden größten Gewichtsverursacher nach einer Raucherentwöhnung und das Beste was man dagegen halten kann, ist körperliche Betätigung. Es ist vollkommen ausreichend, sich etwas mehr am Tag als sonst zu bewegen und statt dem Lift, die Treppen zu benutzen. Gerade in der ersten Zeit nach dem Rauchen aufhören, kommt es ohnehin zu einer körperlichen Leistungssteigerung und Bewegung macht mehr Spass als früher, wo einem noch die Luft weg blieb. Darüber hinaus sollte der Nichtraucher lernen, seine vorerst sehr einseitige Endorphinsucht, in ein ausgewogenes Verhältnis zu bekommen. Tun Sie Ihrer Seele mehrfach am Tag etwas Gutes, dies muss nichts großartiges sein, lediglich etwas worüber man sich freut oder sich etwas gönnt. Belohnung setzt Endorphine frei und wer es geschafft hat, mit dem Rauchen auf zu hören, der hat es auch sicherlich verdient, sich etwas Gutes zu tun!
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