Burn-out – Hab ?ich ihn schon, oder geht da noch was?
Geschrieben von Rainer Schnell | 19.10.2011 um 10:27 Uhr
Jeder kennt es: Man ist erschöpft, fühlt sich ausgelaugt und müde. Doch weit und breit ist keine Erholung in Sicht. Stattdessen warten zu Hause eine Familie, die einen fordert, ein Haushalt der nach Aufmerksamkeit schreit und ein Freundeskreis, der gepflegt werden will. Das Hamsterrad dreht sich immer schneller und immer weiter bis man vor lauter Angst den Absprung nicht mehr schafft.
Aber ist es so einfach? Macht das einen Burn-out?
Betrachten wir einmal die Zeichen der Zeit: Unsere Eltern haben uns beigebracht, dass man am besten durch das Leben kommt, wenn man nicht aneckt. Doch die New Age Generation plädiert: „Befreie Dein Selbst!“. Der Arbeitsmarkt wirbt um kreative, flexible und innovative Menschen. Aber bitte unter Einhaltung strenger Hierarchien unter dem Dach der traditionellen Firmenphilosophie. Die Vielfalt der Konsummöglichkeiten war noch nie so groß wie heute und dennoch (oder gerade deshalb?) sind die Schlagzeilen voll von Wirtschafts- und Finanzkrisen. Unser Nahrungsangebot ist gigantisch. Aber der Energieverbrauch zur Herstellung und Aufbereitung der Nahrungsmittel übersteigt den Energie- und Nährwert um ein Vielfaches. Noch nie konnten wir so frei über unser Leben entscheiden. Und noch nie waren wir so überfordert mit diesen Entscheidungen.
Haben wir die Qual der Wahl?
Der Pariser Soziologe Alain Ehrenberg nennt es „die Müdigkeit, man selbst sein zu müssen“. Seiner Meinung nach wird der Mensch nicht depressiv, weil ihm Möglichkeiten verwehrt bleiben, sondern „weil er die Illusion ertragen muss, dass ihm alles möglich ist“. Prof. Claus Leggewie formuliert es folgendermaßen: „Drückte Menschen früher die Tatsache nieder, dass sie keine (oder kaum eine) Wahl hatten – wobei sie eben Statussicherheit, eventuell auch Seelenruhe finden konnten – wird nunmehr die Wahl die Norm und die Unsicherheit ihr Preis.“
Was heißt das nun konkret?
Wir leben in einem Informationszeitalter. Diese Informationsflut macht uns die Wahl nicht leichter. Vor allem die Medien überschütten uns mit idealisierten Bildern. Scheinbar unendlich sind unsere Möglichkeiten. Doch wer eine bewusste Wahl trifft, trägt auch die Verantwortung dafür. Was, wenn die Wahl sich als falsch erweist? Was, wenn es eine bessere gibt?
Hier beißt sich die Katze in den Schwanz
Man unterliegt dem Zwang, sich zu beweisen. Das ist, laut Dr. Vinzenz Mansmann, die ersten Stufe zum Burn-out. Er beschreibt in seinem Buch „Total erschöpft. Neue Energie mit Naturmedizin“ insgesamt 12 Stufen die zur absoluten Erschöpfung führen. Darunter auch Vernachlässigung eigener Bedürfnisse, Verdrängung von Konflikten und Problemen, Rückzug, Innere Leere u.a.
Burn-out: Das Chamäleon unter den Krankheiten?
Jeder Mensch ist anders und einzigartig. Das ist auch ein Grund, warum sich die Burn-out Symptomatik auf viele verschiedene Arten äußern kann:
- häufige Infekte
- Angstzustände
- Schlafstörungen
- Lustlosigkeit
- Stimmungsschwankungen
- Motivationslosigkeit
- soziale Isolation
- erhöhter Alkohol- oder Drogenkonsum + Konzentrationsstörungen
- Leistungsabfall
- geistig unflexibel
- Gereiztheit bis hin zu unkontrollierten Wutausbrüchen + Tinnitus
- Verdauungsstörungen
- medizinisch nicht begründbare Schmerzsymptomatik
(Kopf-/Rückenschmerzen z.B.) u.v.a.
Die Symptome können sowohl zeitgleich, als auch im Wechsel auftreten.
Burn-out ist keine „Managerkrankheit“
Nahezu jeder – aus allen Gesellschaftsschichten – kann betroffen sein. Wer Zeichen eines Burn-out bei sich erkannt hat, sollte sich umgehend Hilfe holen. An erster Stelle steht die schulmedizinische Diagnostik, um organische oder hormonelle Ursachen auszuschließen. Parallel dazu ist eine Psychotherapie oder Psychologische Beratung unbedingt zu empfehlen. Ein ganzheitlicher Ansatz ist sinnvoll, vor allem wenn sich der Burn-out hauptsächlich in körperlichen Symptomen zeigt. Hypnosetherapie, Kraniosakrale Osteopathie, Gesprächstherapie, Traditionelle Chinesische Medizin, Homöopathie ... etc. Das alles sind etablierte Therapieformen, die sowohl Körper, Geist als auch Seele berücksichtigen.
Wenn Sie auch hier die Qual der Wahl verspüren, lassen Sie sich von einem Therapeuten Ihres Vertrauens beraten. Er hilft Ihnen gerne bei einem geeigneten Behandlungskonzept.
Karin Voßwinkel
Praxis für Osteopathie & Psychologie
praxis@vosswinkel.org
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